Das Theaterstück „Die letzten Tage der Menschheit“ des österreichischen Satirikers Karl Kraus (1847 - 1936) ist eine der wichtigsten literarischen Reaktionen auf den Ersten Weltkrieg. „Der Weltkrieg ist vollständig, ohne Trost und Schonung, ohne Verschönerung, Verringerung, und vor allem, was das Wichtigste ist, ohne Gewöhnung in „Die letzten Tage der Menschheit“ eingegangen“, urteilt Elias Canetti in seinem Essay „Der Neue Karl Kraus“. Die Antikriegs-Tragödie in fünf Akten entstand zwischen 1915 und 1922 und wurde nie komplett aufgeführt. Kraus selbst hielt diese Collage aus Originalzitaten und satirischen Kommentaren in 200 Szenen für unspielbar. Neue Aufmerksamkeit erfuhr das Stück durch die Interpretation Helmut Qualtingers in den 1960er Jahren.
Der in Regensburg lebende österreichische Schauspieler und Kabarettist Werner Steinmassl stellt in seiner Lesung markante Szenen des Klassikers vor. Im Gepäck hat er auch sein Akkordeon und einige abgründige Wienerlieder, die er in die Rezitation einstreut.
Mit dieser Veranstaltung endet die Ausstellung „In Böhmen und Mähren geboren - bei uns (un)bekannt? Zwölf ausgewählte Lebensbilder“.