Literatur
archiv
Literatur
museum
Literatur
haus

Veranstaltung


donumenta 2011: Literatur aus Serbien

Lesung mit SRETEN und Dragana Mladenovic Moderation: Alida Bremer

×
×

Im Rahmen der donumenta 2011, deren Gastland in diesem Jahr Serbien heißt, stellen wir nach Dragan Velikic, der bereits im Juli bei uns zu Gast war, zwei weitere wichtige Stimmen der aktuellen serbischen Literatur vor.

SRETEN, so nennt sich der Autor, Konzeptkünstler, Philosoph, Astronom und Direktor der Serbischen Nationalbibliothek Sreten Ugricic, geboren 1961. In der editionBalkan des Dittrich Verlags erschien die deutsche Ausgabe seines Romans „An den unbekannten Helden“, der gleichsam als provokative Allegorie auf Serbien und als universeller Roman über die Diktatur zu lesen ist. Die Geschichte nimmt ihren Beginn im Jahr 2014, mit einer Hundertjahrfeier des Attentats auf den österreichischen Thronfolger Prinz Ferdinand, das in Serbien hundert Jahre lang bejubelt wurde. Das Land wird von einem Diktator beherrscht, der Hofnarr ist zugleich der Chef des Geheimdienstes, alle Verbote werden als Erlaubnisse erlassen.
Die 1977 geborene Lyrikerin Dragana Mladenovic hat in ihrem sechsten Gedichtband „Verwandtschaft“ (zweisprachig erschienen in der Edition Korrespondenzen) aus fragmentarisch anmutenden Gedichten einen Roman in Versen geschaffen. Ihr Gedichtband erzählt von Kriegsverbrechern, die inmitten der Gesellschaft geschützt werden und bedient sich dabei der Sprache der Bürokratie, der Polizeiverhöre, der Alltagsgespräche oder der Zeitungsmeldungen. Indem die Autorin den Opfern und den aus dem Wahnsinn flüchtenden jungen Menschen die Sprache zurückgibt, aber auch durch ihre Suche nach einem geeigneten poetischen Ausdruck, ist Dragana Mladenovic ein Meisterwerk mit höchster Aktualität gelungen.

Den Abend moderiert Alida Bremer, 1959 in Split/Kroatien geborene Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin aus dem Kroatischen, Serbischen und Bosnischen.
In serbischer und deutscher Sprache.

Mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst aus Mitteln der Bayerischen Staatskanzlei