Newsletter

Wir möchten Sie herzlich einladen zur nachgeholten Lesung mit Birgit Birnbacher am 27. Februar. Die österreichische Autorin und Bachmann-Preisträgerin sollte schon im März letzten Jahres bei uns lesen, musste dann aber krankheitsbedingt absagen.
An der Aktualität ihres Romans "Wovon wir leben" hat sich jedoch nichts geändert: Es geht um Arbeit, die Identifikation damit und die Anerkennung von Tätigkeiten, für die kein Lohn vorgesehen ist.
Im Roman ist es Julia, die Krankenschwester, die plötzlich vor dem beruflichen Aus steht: Ein kleiner Fehler hat sie den Job gekostet, die Situation raubt ihr buchstäblich den Atem, zur Erholung zieht sie ins Dorf ihrer Eltern zurück - oder ist es Flucht? Dort begegnen ihr althergebrachte Rollenmodelle, aus denen sogar ihre eigene Mutter den Ausbruch wagt, und ungeahnte neue Aufgaben bei der Pflege von Vater und Bruder.

Was erfüllt einen mit Sinn, für was lohnt es sich zu arbeiten? „Geld ist wichtig, um uns überhaupt dort hinzubringen, wo wir entscheiden können, was für uns sinnvoll ist und was nicht. Ein Privileg, das nicht jede/r in der Gesellschaft hat, leider“, so Birnbacher im Interview. Und insbesondere Frauen machen beim Thema Arbeit noch immer die größten Kompromisse: „Den Frauen in unserer Gesellschaft geht nicht erst seit Corona die Luft aus" betont Birnbacher. „Sie stemmen bezahlte wie unbezahlte Arbeit immer noch größtenteils alleine. Wenn da kollektive Krisen wie die Teuerung, der Krieg oder die Pandemie dazu kommen, braucht es nicht viel, und sie werden ernsthaft krank.“

Ein ungemein politisches Buch also, das Birgit Birnbacher aber mit sehr poetischen Bildern, einer zarten Liebesgeschichte und überraschenden Wendungen anreichert. Erschienen ist es im Hanser-Verlag.

Dienstag, 27. Februar 2024, 19 Uhr
Karten für die Lesung gibt es online und telefonisch bei nt-ticket.de und den zugehörigen Vorverkaufsstellen.
Restkarten an der Abendkasse.
Eintritt 10 €, ermäßigt 7 € (Mitglieder, Schüler, Studierende)